WOMEN´S POLICE STATION

 
 

Wenn die 31 Polizistinnen der WOMEN´S POLICE STATION in Bangalore ihrer Arbeit nachgehen, schlichten sie nicht nur Familien- und Mitgift-Konflikte, sondern verteidigen auch ihre Autorität gegenüber beschuldigten Gatten und Schwiegervätern und philosophieren über die perfekte Hochzeit.



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Für die Polizistin Shakunthala war die Uniform einfach unwiderstehlich und filmreif. Die große Bhagia träumt von der Zeit, als sie noch im Basar-Viertel Taschendiebe stellte. Sie liebt es, mit einem wohligen Schauer in der Stimme von den Familienfehden zu erzählen, deren tägliche Zeugin sie ist. Sarojamma wurde mit 16 verheiratet. Heute trägt sie als Subinspektorin nicht nur die Verantwortung für Ermittlungen und die Disziplin ihrer Untergebenen, sondern vollzieht gemeinsam mit ihnen auch religiöse Rituale.


In der WOMEN‘S POLICE STATION in Bangalore bearbeiten 31 Polizistinnen die Beschwerden und Klagen von Frauen. Im Zentrum stehen Fälle von häuslicher Gewalt und rund um die Mitgift-Praxis entstehende Straftaten, die in indischen Großfamilien noch immer verbreitet sind. Die Station soll es den von ihren sozialen Strukturen abhängigen Frauen ermöglichen, Diskriminierungen und Übergriffe zu melden, ohne dabei Erniedrigungen von männlichen Autoritäten zu gewärtigen. Bhagia, Shakunthala und Sarojamma repräsentieren in ihren khakifarbenen Saris eine Autorität, die indische Männer oft nur schwer akzeptieren können. Als Töchter und Ehefrauen sind sie eingebunden in dieselbe Macht-Dynamik, wie sie die Hilfe suchenden Frauen erleben.


Aus ihrer Perspektive zeigt der Film Hoffnungen und Ängste von Frauen, die um ihre Rechte kämpfen. In der Beobachtung der Polizistinnen entfalten sich Facetten ungewöhnlicher Polizeiarbeit, bis hin zu schlichtenden Gesprächen mit aufgebrachten Großfamilien im Schein der flackernden Neonröhren.










TEAM


KAMERA Ulrike Mothes WEITERES MATERIAL Vijay Kumar S. SCHNITT Ujjwal Utkarsh ÜBERSETZUNG Johny Jagannath WEITERE ÜBERSETZUNGSARBEITEN Babitha Beliappa TON Martin Hirsch FARBKORREKTUR & MASTERING Danko Dolch

















UNTERSTÜTZT DURCH


Landesgraduiertenförderung des Freistaats Thüringen,

Frauenförderfonds der Bauhaus-Universität Weimar

Kreativfonds der Bauhaus-Universität Weimar

Srishti School of Art, Design and Technology, Bangalore



                                                                      




DIE REGISSEURIN


Ulrike Mothes ist Filmemacherin und Film-Dozentin. Zwischen 2007 und 2010 lehrte sie im Film-Department der Srishti School of Art, Design and Technology in Bangalore / Indien, wo sie als Artist in Residence auch eigene Video-Arbeiten realisierte. Derzeit ist sie künstlerische Mitarbeiterin an der Bauhaus-Universität Weimar. Im Rahmen ihrer Ph.D.-Arbeit setzte sie sich mit dem künstlerischen Dokumentarfilm in Indien auseinander.

 

Dokumentarfilm

D / IN 2012


HD, 64 Minuten


Kannada, Tamil und Urdu mit englischen / deutschen Untertiteln

DOKUMENTARFILM VON ULRIKE MOTHES